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Fotoherbst droht das Aus
Schömberger Rathaus will den jährlichen Wettbewerb nicht länger federführend betreuen – Suche nach Ehrenamtlichen 
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Im Fokus: Das Schömberger Festival für Reise- und Reportagefotografie genießt in Fotografenkreisen hohes Ansehen. Das Interesse der Bevölkerung ging jedoch in jüngster Zeit zurück. Foto: PZ-Archiv

SCHÖMBERG. Sein Name reicht weit über die Schömberger Gemeindegrenzen hinaus: Im vergangenen Jahr feierte der Schömberger Fotoherbst zehnjähriges Bestehen. Es könnte der letzte Geburtstag gewesen sein.

Sollte sich niemand finden, der das Festival für Reise- und Reportagefotografie federführend betreut, wird es wohl keine Neuauflage geben. „Das wäre sehr, sehr schade für diese tolle Veranstaltung, aber ich sehe keine andere Lösung“, bedauert Schömbergs Bürgermeisterin Bettina Mettler das drohende Aus. Noch hat sie die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es Rückmeldungen von Ehrenamtlichen und Sponsoren gibt, um den Fotoherbst zu retten. Diese wolle die Gemeinde dann auch nach Kräften unterstützen.

„Kamen in Ausnahmezustand“
Fest steht für die Verwaltungschefin aber, dass die Traditionsveranstaltung nicht mehr in dem Umfang aus dem Rathaus gestemmt werden kann, wie in der Vergangenheit. Diese Lehre zieht Bettina Mettler aus dem vergangenen Jahr, als lediglich die Jubiläumsveranstaltung mit den Bildstrecken der Wettbewerbssieger aus neun Jahren und der drei Sonderpreisträger organisiert werden musste. „Da kamen wir bereits in den Ausnahmezustand und ein regulärer Wettbewerb kostet noch viel mehr Zeit“, sagt die Bürgermeisterin.

Die Organisation und Auswahl der Fotostrecken sei schließlich weit mehr Arbeit als nur Bilder aufzuhängen. Um den Fotoherbst richtig zu betreuen, sei ein Mitarbeiter Monate lang gebunden.
Zeit, die in Mettlers Augen für das Kerngeschäft im Rathaus verloren geht. „Es kann nicht sein, dass wir Pflichtbereiche nicht rechtzeitig bearbeitet bekommen und massig Überstunden anfallen, weil die Kür des Fotoherbsts ansteht“, sagt sie. In der Vergangenheit sei der Fotowettbewerb vor allem vom starken Engagement der Mitarbeiter auch in ihrer Freizeit getragen gewesen, für die die Veranstaltung eine Leidenschaft gewesen sei.

Mit dem Weggang des Initiatoren, dem ehemaligen Bürgermeister Gerhard Vogel, sowie der Rathaus-Mitarbeiterin Sandra Simon sei hier eine Lücke entstanden. „Und ich kann mit der Aufgabe niemanden zwangsbeglücken“, so Mettler. Aus diesem Grund möchte sie den Fotoherbst aus der Hand der Gemeinde geben und jemanden finden, der die Veranstaltung federführend und mit Leidenschaft und Kompetenz betreut. Entsprechende Gespräche wurden geführt, allein es fehlten positive Rückmeldungen.

Es sei jedoch nicht nur der immense Personaleinsatz, der zum Rückzug der Gemeinde führe. Auch Sponsorengelder sind laut Mettler zurückgegangen. Zudem genoss das Festival zwar in Fotografenkreisen ein hohes Renommee und stieß auf viel Anteilnahme, was sich nicht zuletzt an der großen Zahl der eingereichten Bildstrecken ausdrückte. Das Interesse der Bevölkerung in Schömberg und der Region hielt sich jedoch immer mehr in Grenzen.

Dennoch: Sollte sich die Gemeinde vom Fotoherbst verabschieden, fiele damit neben dem Wellenbad ein weiteres Markenzeichen Schömbergs weg. Und mit den Fotografen auch mögliche Multiplikatoren, die den Namen der Gemeinde im In- und Ausland verbreiten. Allerdings ist es für Bettina Mettler schwer, diesen Effekt zu messen. „Ich weiß nicht, ob der immense Einsatz den Wirkungsgrad erreicht, den man sich wünscht.“

Erstellt am: 13.02.2008







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